Branchenvereinbarung für staubarme Druckbestäubungspuder

Bei der Verwendung von Druckbestäubungspudern, die zumeist aus Stärke oder Calciumcarbonat bestehen, kann Staub entstehen. Dieser ist im Sinne des Technischen Regelwerks als „Allgemeiner Staub“ zu betrachten.

Insbesondere im Bereich der Auslage können infolge hoher Maschinengeschwindigkeiten starke Verstaubungen von Maschine und Drucksaal durch Druckbestäubungspuder bzw. die darin enthaltenen Feinkornanteile mit Korngrößen unter 10 μm auftreten. In Deutschland existieren zwei Grenzwerte für den allgemeinen Staub in der Luft am Arbeitsplatz. Diese liegen für die einatembare Fraktion mit Korngrößen kleiner 100 μm bei 10 mg/m3 und für die alveolengängige Fraktion (Alveolarstaub, Korngröße kleiner 10 μm) bei 1,25 mg/m3.

Luftstaubmessungen der Berufsgenossenschaft in Bogenoffsetdruckereien haben ergeben, dass der Grenzwert hier in der Regel eingehalten ist. Beim Einsatz großer Mengen Puder mit hohen Feinkornanteilen ohne Absauganlage kann es jedoch in Einzelfällen zu Grenzwertüberschreitungen kommen. Neben Puderabsauganlagen, technischer Ausrüstung der Maschinen (zum Beispiel mit verbesserten Bestäubungseinrichtungen) und geeigneter Dosierung ist eines der wirksamsten Mittel zur Reduzierung des Staubs durch Druckbestäubungspuder im Offsetdruck die Auswahl des jeweils geeigneten Puders.

Seitens der Anbieter von Druckbestäubungspuder existieren Empfehlungen zum Einsatz von Pudern für bestimmte Druckaufgaben, je nach Papiergewicht und -oberfläche, Farbbelegung etc. Für den Anwender bleibt jedoch häufig unklar, welche Korngrößenverteilungen und Medianwerte (Mittelwerte der Korngrößenverteilungen) diesen Empfehlungen entsprechen.

Abhilfe schafft die Branchenvereinbarung für staubarme Druckbestäubungspuder im Bogenoffsetdruck. Gemeinsam mit Anbietern von Druckbestäubungspudern, Herstellern von Bogenoffsetdruckmaschinen und Pudergeräten, dem Bundesverband Druck und Medien, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie der FOGRA Forschungsgesellschaft Druck hat die BG ETEM Kriterien entwickelt, nach denen Druckbestäubungspuder beurteilt werden können. Grundlage der Beurteilung ist die Festlegung auf ein Messverfahren zur Bestimmung von Korngrößenverteilung und Medianwert; damit ist erstmals eine objektive, reproduzierbare und vergleichbare Klassifizierung der Puder sichergestellt.

Durch diese Klassifizierung kann für jede Druckaufgabe der richtige Puder ausgewählt und so der Puderstaub im Offsetdruck signifikant reduziert werden.

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