Druckbestäubungspuder - Auswahl und Einsatz

Im Bogenoffsetdruck wird aufgrund immer höherer Maschinengeschwindigkeiten zunehmend Druckbestäubungspuder eingesetzt. Der Puder dient dabei als Abstandhalter im Auslagestapel und verhindert Ablegemarken sowie Blockbildung. Durch die bessere Gleitfähigkeit der Bögen aufeinander bildet sich bei Einsatz von Druckbestäubungspuder zudem eine gleichmäßigere Stapelkante.

Entscheidender Faktor für die Wirkungsweise des Puders ist die Korngrößenverteilung. Weder der Feinkornanteil noch das Vorhandensein einzelner, sehr großer Körner trägt zum gewünschten Effekt bei. Die beste Wirkung lässt sich dagegen mit einer gleichmäßigen Kornverteilung erzielen.

Staubreduzierung

Die beim Auftrag von Druckbestäubungspuder auf die Papierbögen auftretende Staubentwicklung sollte generell minimiert werden, um prinzipiell mögliche Gesundheitsgefahren durch das Einatmen von Stäuben sowie die Brand- und Explosionsgefahr durch Staubablagerungen weitgehend zu reduzieren. Dies trägt darüber hinaus dazu bei, die Zeiten zwischen den Reinigungsintervallen zu verlängern, den Maschinenverschleiß zu verringern sowie die allgemeine Verstaubung des Drucksaales zu vermindern.

Auswahlkriterien

  • Je rauer der Bedruckstoff ist, desto gröber sollte der Puder sein.
  • Wenig grober Puder ist besser als viel feiner Puder.
  • Der eingesetzte Puder sollte (auch bei leichteren Papiersorten) eine mittlere Korngröße (Medianwert) von mindestens 15 μm besitzen.
  • Für Papiere im Bereich 135 g/m2 sollte der Medianwert bei 20 – 30 μm liegen.
  • Der eingesetzte Puder sollte eine möglichst gleichmäßige Korngröße aufweisen, also keine sehr kleinen und keine sehr großen Partikel beinhalten.

Einsatzhinweise

  • Das Pudergerät (Düsen, Schläuche) muss entsprechend der Wartungsanleitung des Herstellers regelmäßig gereinigt werden.
  • Es muss auf eine ordnungsgemäße Verlegung der Schläuche geachtet werden. Insbesondere sind Knicke im Verlauf der Schläuche zu vermeiden.
  • Die Bogenauslage sollte hinsichtlich der Bogenführung (Ventilatoren, Geradstoßer) optimal eingestellt sein.
  • Der Auslagebereich ist regelmäßig von Puderresten zu reinigen.
  • Es sollte eine möglichst geringe Feuchtmittelführung eingestellt werden.
  • Die Verwendung schnell wegschlagender Druckfarben hilft bei der Reduzierung der Pudermenge.
  • Intensiv pigmentierte Druckfarben führen zu einer geringeren Farbführung und damit zu geringerem Puderverbrauch.
  • Je mehr Farben übereinander gedruckt werden, desto mehr Puder muss eingesetzt werden.
  • Die Ablegegrenze ist sorgfältig zu ermitteln (auf jeden Fall bei großen Auflagen ab 5.000 Bögen), damit das Pudergerät auf die geringste mögliche Fördermenge eingestellt werden kann.
  • Nach Möglichkeit sollte eine Puderabsauganlage eingesetzt werden. Dieses ist vor allem für Neumaschinen zu empfehlen. Für ältere im Betrieb befindliche Maschinen sollten jedoch zumindest die oben angeführten Hinweise beachtet werden.

Grundsätzliche Regeln bei der Anwendung

Die Reinigung von mit Druckbestäubungspuder verschmutzten Maschinenteilen und der Umgebung sollte durch Absaugen geschehen; bei einer „Reinigung“ durch Abblasen wird der Staub lediglich gleichmäßiger in der Umgebung verteilt. Sollte ein Abblasen des Staubs unumgänglich sein, weil die verschmutzten Stellen mit Saugdüsen unzugänglich sind, so muss persönliche Schutzausrüstung (Atemschutz) verwendet werden.

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